Hans-Olaf Henkel konstatiert Helfersyndrom bei Angela Merkel

Von Ex-BDI-Chef Henkel kann man ja halten, was man will, aber selten hat jemand so goldrichtige Worte für Angela Merkel gefunden wie er. Dabei finde ich die psychologische Klarsichtigkeit von Henkel fast schon etwas verblüffend. Laut „MM-News“ äußert er sich wie folgt im aktuellen „Spiegel“:

Der EU-Parlamentarier Hans-Olaf Henkel geht mit einer Generalabrechnung über die Amtsführung von Angela Merkel an die Öffentlichkeit. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL wirft der ehemalige Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) der Kanzlerin vor, sie leide unter dem „Helfersyndrom“: Ob Merkel Flüchtlinge retten wolle oder Griechenland, den Euro oder das Weltklima, sie habe dabei „viel Schaden angerichtet“.

Vielleicht werden Historiker einmal deutlich kritischer über die „weibliche“ Politik Angela Merkels urteilen. Merkel zeigt jedenfalls, was eine pathologische Weiblichkeit anzurichten vermag:

Für vom Helfersyndrom befallene Menschen, so Henkel, „ist Helfen wie eine Sucht, aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus. Leider schätzen sie dabei die Grenzen des Möglichen genauso falsch ein, wie sie die Frage ignorieren, ob ihre Hilfe überhaupt erwünscht oder sinnvoll ist“.

Nun aber zu den hellsichtigsten Bemerkungen Henkels:

Das Motiv für Merkels Handeln sieht der ehemalige AfD-Vize und heutige Abgeordnete der Alfa-Partei in den Verbrechen der Nazizeit: „Sie glaubt, dass Deutschland deshalb verpflichtet sei, der Welt ein moralisches Vorbild zu sein.“ Aus diesem Schuldkomplex, urteilt Henkel im SPIEGEL, treibe die Kanzlerin „statt Verantwortungspolitik lieber Gesinnungspolitik“. Damit habe sie die Bundesrepublik von ihren „Nachbarstaaten entfremdet, sogar isoliert. Und sie zerstört den Zusammenhalt in Europa“.

Es verwundert immer wieder, wie häufig geleugnet wird, daß der Schuldkomplex der Deutschen der eigentliche Grund von Merkels Flüchtlingspolitik und von der naiven „Refugee“-Begeisterung der Bevölkerung ist. Da nimmt man es mit dem Flüchtlingsstatus der Helfer-Syndrom-Objekte nicht so genau. Irgendwie ist jetzt jeder Flüchtling, selbst Ossis und Vertriebene. Das Gute hinterfragt man nicht. Aber genau das wäre der Weg zu einer Verantwortungsethik, zu einer ganzheitlichen und dialektischen Herangehensweise an das Migrationsproblem.

Deutsche Arroganz kommt heute nicht mit Wehrmachts-Panzern angefahren, sondern mit dem Rigorismus des moralischen Übermenschen. Das ist ein Fortschritt, aber noch besser wäre es, wenn Merkel sich fragen würde, warum Länder mit dem gleichen Wertekorsett wie Frankreich, Dänemark, Österreich oder Italien so viel nüchterner an das Flüchtlingsproblem herangehen. Und fragen sollte sich Merkel natürlich auch, warum Kriegsflüchtlinge, die bereits längst vor Ort in Sicherheit waren, sich auch noch auf den Weg nach Deutschland machen. Aber nicht nach Frankreich, Spanien oder Italien. Warum ist gerade Deutschland das Zielland?

In ihrem Narzißmus ist Merkel vermutlich nicht zu einer kritischen Antwort auf diese Frage fähig. Schlußendlich behaupet Henkel noch, daß Merkel auch für den EU-Austritt der Briten verantwortlich sei. Sie habe mit ihrer Flüchtlingspolitik den Brexit-Befürwortern die entscheidenden Prozentpunkte geliefert.

Auch hier liegt Henkel meiner Meinung nach richtig.

Hans-Joachim Maaz über Angela Merkel

Dies ist der erste Beitrag dieses neuen Blogs, das sich zum Ziel gesetzt hat, die schlimmsten verbalen Zumutungen und Entgleisungen Angela Merkels zu dokumentieren. Das Blog wird eher als Nachschlagewerk funktionieren denn als aktuelles Tagebuch.

Statt um geistige Fehlleistungen einer Kanzlerin soll es in diesem Artikel um ein ausgezeichnetes Interview gehen, daß der Tiefenpsychologe Hans-Joachim Maaz der „Huffington Post“ gegeben hatte und in dem er Merkel auf die Couch legt. Maaz wurde 1990 mit dem Buch „Der Gefühlsstau – ein Psychogramm der DDR“ bekannt, in welchem er mit den Verleugnungszuständen und Verlogenheiten der DDR-Gesellschaft abrechnete. In seinen folgenden Büchern, die sich mit der sich wiedervereinigenden deutschen Gesellschaft beschäftigten, verschob sich der Fokus zunehmend auf die Verleugnungszustände und Verlogenheiten der BRD-Gesellschaft, um es einmal etwas sarkastisch zu formulieren.

Hier nun die besten Statements aus dem Interview:

Mittlerweile ist es noch deutlich schlimmer geworden. Ich würde ihr Verhalten als vollkommen irrational bezeichnen, weil sie die realen Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise nicht zur Kenntnis nimmt.

Die Überforderung der Behörden, die Isolierung in Europa, die Spaltung der Gesellschaft, die Kritik aus der eigenen Partei – all das scheint sie nicht zu kümmern. Sie beharrt auf ihrem Standpunkt. Ihr Verhalten wird immer trotziger. Wie Merkel sich derzeit verhält – irrational und nicht einsichtig – lässt befürchten, dass sie den Bezug zur Realität verloren hat.

Über Merkels Narzißmus und Selbstüberschätzung:

Merkel wurde lange als mächtigste Frau der Welt bezeichnet. Ihre eigene Partei bewunderte sie, weil sie es gewagt hat, gegen Kohl aufzubegehren. Sie war die „Mutter der Nation“. Manche wollten ihr gar den Friedensnobelpreis geben.

All diese Einschätzungen beruhen nicht auf einer realen Führungsstärke oder einer Kompetenz von Merkel. Sie hat ganz lange keine schwierigen Entscheidungen getroffen. Sie war nie ein Leader, sie hat immer reagiert und nicht agiert. Das zeugt von Unsicherheit und einem Selbstwertdefizit, das es übrigens bei vielen Mächtigen gibt.

Das Problem ist: Man muss fürchten, dass Merkel selbst glaubt, sie sei die mächtigste Frau der Welt. Durch dieses künstlich aufgeblasene Selbstbild kommt eine sture Haltung zustande wie derzeit in der Flüchtlingskrise.

Warum lenkt Merkel nicht ein angesichts der umfassenden Kritik:

Psychotherapeuten sprechen in so einem Fall von seelischer Verpanzerung. Menschen, die eine tiefe innere Bedürftigkeit oder Not haben, müssen Kritik radikal aus der Wahrnehmung verdrängen. Man lässt keine Kritik von außen zu und man schottet sich auch von der Innenwahrnehmung und den eigenen Gefühlen ab.

Die Folge sind Gefühls- und Empathielosigkeit, um sich zu schützen. Ein Mensch, der weniger verpanzert ist, reagiert auf Kritik. Merkel aber bleibt stur bei ihrem „wir schaffen das“.

Und noch ein weiterer Begriff deutet auf eine Verpanzerung hin. Merkel verwendet sehr häufig das Wort alternativlos. Das ist natürlich Unsinn, denn es gibt keine Situation, die alternativlos ist. Dass sie das Wort benutzt, ist aber ein Hinweis auf ihr Seelenleben. Sie lässt keine Bedenken zu, es gibt keine Ambivalenz.

Wird Merkel ihre bisherige Position aufgeben oder zurücktreten:

Ich glaube es nicht. Der Vergleich ist vielleicht hart, aber mich erinnert Merkel gerade an Erich Honecker als er in das Flugzeug nach Chile steigt und zum Abschied die Rotfrontfaust erhebt. Zu sagen man irrt sich, stellt das ganze bisherige Leben in Frage. Das können Narzissten nicht.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Gespräch, das noch einmal verbildlicht, wie sehr Merkel eigentlich überschätzt wird und was sie für eine fragwürdige Figur nicht nur in der Flüchtlingskrise machte.

Dies war mein erster Blogeintrag. Zukünftig wird es darum gehen, mittels Zitaten zu veranschaulichen, wie unreif diese Kanzlerin ist, wie opportunistisch und wie widersprüchlich manche ihrer Entscheidungen sind. Dies trifft sicherlich auf nicht wenige andere Kanzler oder Ministerpräsidenten zu. Es geht hier auch nicht darum, in besonderer Weise auf Merkel einzudreschen. Nur wird diese Frau eben maßlos überschätzt, viele ihrer Entscheidungen nur wenig infrage gestellt. Daher sollen hier auch die schon länger zurückliegenden Fehlleistungen der Kanzlerin dokumentiert und komprimiert werden, sodaß man einen prägnanteren Eindruck ihrer Inkompetenz erhält, als dies normalerweise meist möglich ist.